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AutorenbildSonia Sampaolo

TraumaCoaching

Aktualisiert: 23. Jan. 2021

Trauma ist für viele ein großes Wort. Und etwas, was nur selten vorkommt, was nur bei vielleicht den schlimmsten 5-10% der Erlebnisse vorkommt. Dabei ist ein Trauma zunächst einmal nur eine Verletzung. Wie groß, wie schwer sie ist, ob sie ganz von allein heilt oder Hilfe braucht, darüber sagt das Wort Trauma nichts. Nicht auf physischer und auch nicht auf psychischer Ebene.

Wer sich verletzt fühlt, ist es auch. Wer eine Entbindung als traumatisch in Erinnerung hat, das Verhalten der Geburtshelfer als übergriffig (auch wenn man es vom Verstand her als notwendig anerkennen kann), wer auch nur ungern an die Geburt des Kindes zurückdenkt, darf von Trauma sprechen.

Von einem physischen Trauma sprechen wir auch schon bei einem Bluterguss, einer Schürfwunde oder Schnittverletzung - nicht erst bei behandlungsbedürftigen und lebensbedrohlichen Situationen.

Mit der Zeit geben sich leichte bis mittlere Stressymptome von alleine wieder, das Nervensytem kommt zur Ruhe, das Erlebte wird verarbeitet und integriert. Wenn die Belastung zu groß ist (und hier kommt es auf die Belastbarkeit, die Resilienz an, nicht auf das Erlebte!), kann es zu anhaltendem Stress kommen, der weitere Probleme nach sich zieht und dann ggf. ,therapie-bedürftig‘ wird.

Post-traumatischer Stress ist normal. Nicht unbedingt eine ,(Belastungs)Störung‘. Von ,Krankheitswert‘ kann er sein, wenn ein Mensch schon viel traumatisches erlebt hat, deswegen über eine nur geringe Belastbarkeit verfügt und die Verarbeitung schwer fällt oder auch gar nicht stattfindet.


Stressymptome nach einem Trauma wären z.B.:

  • Bewusstseinseinengung, Desorientriertheit und Aufmerksamkeitsdefizit, der Betroffene ist wie betäubt, d.h. es findet eine innere Distanzierung von dem Erlebten statt.

  • Sozialer Rückzug

  • Unfähigkeit, das Geschehen in Worte zu fassen: „Sprachloses Entsetzen“

  • Unruhe und Hyperaktivität

  • Erhöhtes Erregungsniveau, Gereiztheit

  • Körperliche Symptome z.B. Schweißausbruch, Errötung/Blässe, beschleunigte Herztätigkeit, Übelkeit, Kopfdruck

  • Eventuell teilweise oder vollständige Erinnerungslücke bezüglich des Ereignisses

Wer als ganz normaler Mensch ganz normal mit einem Ergeignis, einem Erlebnis überfordert ist und mehr als nur ein paar Tage oder Wochen Stress erlebt, kann, darf und sollte unkomplizierte und doch professionelle Unterstützung beanspruchen (können).


Tipp:

Sprich über das Erlebte und dein aktuelles Erleben. Nach der Geburt kann eine Hebamme auch hier die richtige Ansprechpartnerin sein, es gibt das Hilfetelefon Schwierige Geburt (s.u), Vereine wie Schatten & Licht und Selbsthilfegruppen bieten Unterstützung und Vermittlung. Es ist völlig ok, nicht ok zu sein - und sich von anderen auffangen zu lassen.


Ein Coaching bietet sich an, wenn die Geburt oder die Betreuung währenddessen als einmaliges Erlebnis überfordert hat. Hier lässt sich die Verarbeitung oft mit 2-5 Sitzungen auf den Weg bringen und zufriedenstellend abschließen.





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